Hier entsteht ein Buch

Uberman Tag 1 - Aller Anfang ist schwer

Hombré Dienstag, 8. Oktober 2013 No comments

Nachdem ich jetzt schon seit mehr als 24 Stunden dabei bin, meinen Schlafrythmus von 9 Stunden Schlaf am Stück auf sechs 20 Minuten Nickerchen umzustellen, werde ich mal einen kurzen Rückblick auf den gestrigen Morgen bis zum jetzigen Zeitpunkt geben.
 
Für fünf Uhr in der Früh stand mein erstes Nickerchen an. Bis dahin war ich wach geblieben um möglichst schnell einschlafen zu können, wofür ich allerdings einfach viel zu aufgeregt war. Seit knapp einem halben Jahr hab ich auf diesen Zeitpunkt gewartet, um dieses Selbstexperiment durchführen zu können. Aber kaum war ich endlich dabei, wünschte ich auch schon ich könnte es sofort wieder beenden.
 
Der Schlafentzug machte sich bemerkbar und ich wünschte mir mich einfach hinzulegen und extra lange auszuschlafen. Viel frustrierender war aber der Gedanke, dass ich in nächster Zeit nie wieder ausschlafen können würde. Es schien mir (und scheint mir jetzt auch immer noch ein wenig) ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, bei so einem ständigen Müdigkeitsgefühl irgendwie munter durch den Tag zu kommen.
 
Nachdem ich also bei meinem ersten Nickerchen mehr wach gelegen habe als geschlafen, bereitete ich mich innerlich schon mal auf das nächste um 9 Uhr vor. Dummerweise dachte ich irgendwie die Zeit bis dahin auf meinem Sofa verbringen zu können und nach einigen Sekundenschläfchen bin ich dann so gegen 7 vollkommen weggepennt. Größter Fehler beim polyphasischen Schlafen ist es, ein Nickerchen auszulassen oder zu überschlafen. Dass kann einen (wenn man erstmal im Rhythmus drin ist) für einen ganzen Tag wieder rauswerfen. Da ich aber ja wirklich gerade erst direkt am Anfang stehe und glücklicherweise nach zwei Stunden wieder wach geworden bin, würde ich darin für mich keinen Nachteil sehen. Im Gegenteil sogar. Die zwei extra Stunden Schlaf haben ihre Wirkung gezeigt und ab 9 Uhr war ich wieder recht fit.
 
Sobald dann die Sonne aufgegangen war, schien die Müdigkeit fast wie weggeblasen. Eine Nacht ohne Schlaf sollte aber ja auch schließlich kein Problem darstellen. Allerdings begleiteten mich seit da an leichte Kopfschmerzen, die jetzt in den letzten paar Stunden deutlich zugenommen haben. Die nächsten Nickerchen um 1 Uhr und 5 Uhr mittags verliefen ähnlich erfolglos wie die ersten. Bis mein Körper sich daran gewöhnt hat, wird es wohl noch eine Zeit lang dauern.
 
Aber tatsächlich spiele ich mit dem Gedanken, das ganze schon jetzt zu beenden. Da ich während den Nickerchen nicht richtig zu Schlaf komme und dann (was für mich auch neu ist) brutal aus den winzigen Quäntchen Erholung gerissen werde und auf meine nächste Schlafenspause in vier Stunden warten muss, gibt mir mein Körper unmissverständlich zu verstehen, dass ihm das überhaupt gar nicht gefällt. Ich hab Kopfschmerzen begleitet von Schwindelgefühlen und leichten Schwächeanfällen nach dem Aufstehen. Mir ist kalt und außerdem ist da ja noch ständig diese drückende Müdigkeit.
 
Aber leider war es genau das, was mich bei einigen Reportagen von Leuten gestört hat, die sich ebenfalls an polyphasischem Schlaf versuchten. Dass sie den Rhythmus einige wenige Tage beibehielten, dann aufgaben und meinten er wäre nichts für sie oder generell überhaupt gar nicht zu empfehlen. Dabei benötigt es allerdings meist mindestens zwei Wochen Eingewöhnungszeit bis sich der Körper an die neuen Umstände angepasst hat und bevor man demnach Resultate ziehen kann. Deshalb werde ich weiterhin die Augen aufhalten und mir gleich den Sonnenaufgang ansehen, den ich ja gestern verpennt hab.

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